Konzept

Das Zeichenzimmer bildet angehende Studenten aus, die sich mit einer Mappe um Aufnahme an einer Kunsthochschule bewerben. Von ihnen wird dort erwartet, dass sie die Befähigung zu eigenständigem Arbeiten mitbringen und über ein besonderes Maß an Kreativität verfügen. Bestimmte Vorgaben seitens der Hochschulen oder allgemein verbindliche Regeln zur Mappengestaltung gibt es dagegen nicht.

Der konzeptionelle Rahmen unserer Mappenvorbereitungskurse ist entsprechend weit gesteckt. Er ermöglicht uns, die gesamte Brandbreite künstlerischer Ausbildung anzubieten und individuelle Unterschiede, die sich aus Alter und Kenntnisstand des Bewerbers ergeben, angemessen zu berücksichtigen. So können wir zum einen durch Vermittlung zeichnerischer, malerischer und bildgestalterischer Grundlagen das handwerkliche Können der Teilnehmer weiterentwickeln, darüber hinaus aber auch Anreize für individuelles Arbeiten setzen und dieses gezielt fördern.

Die künstlerische Arbeit in unseren Mappenkursen wird als ein Prozess vermittelt, bei dem die einzelnen Beiträge aufeinander reagieren und aufbauen können. Der Einzelne ist gehalten, seine Arbeit zu reflektieren, eigene Themen zu finden und seine Stärken auszubauen. Individuelle Ansätze werden ausdrücklich unterstützt. Die Kursleiter werden diesen Prozess positiv begleiten, auf Probleme hinweisen und bei der Themenauswahl beratend zur Seite stehen.

Die eigene künstlerische Positionierung entwickelt sich im Zeichenzimmer aber nicht allein in der Auseinandersetzung mit den Lehrkräften, sondern in starkem Maße auch durch die gemeinsame praktische Atelierarbeit. Der ständige Austausch und die Abgrenzung zu anderen Kursteilnehmern lässt das individuelle Profil sichtbar werden und begründet eine eigene künstlerische Haltung. Ein Mappenkurs sollte daher längerfristig angelegt sein, da erst auf diese Weise der nötige Abstand und eine kritische Distanz zur eigenen Arbeit möglich werden.

Nach der Auswahl und der Zusammenstellung der Bewerbungsmappe folgt abschließend, je nach Hochschule, eine intensive Vorbereitung auf die Hausarbeit, die praktische Aufnahmeprüfung bzw. das Prüfungsgespräch an der Kunsthochschule.

In der fertigen Bewerbungsmappe findet der konzentrierte Arbeitsprozess seinen gestalterischen Ausdruck. Damit erfüllt sie nicht nur ihren eigentlichen Zweck als vorlagefähige Bewerbungsunterlage, sondern wird zugleich zu einem Dokument der eigenen künstlerischen Entwicklung.